Dulcinea
CANTATA-FANTASÍA
FÜR EINEN VERLIEBTEN RITTER
Für Sopran, Alt, Tenor, Bass,
Chor und Orchester
NACH GEDICHTEN VON
CARLOS MURCIANO
KOMPOSITIONSAUFTRAG DER
DEUTSCHEN OPER BERLIN
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- Los molinos de viento (Die Windmühlen)
Der Chor beginnt mit gewisperten Windeffekten. Dann versetzt uns eine Oboe mit einer einfachen Melodie nach Castilla – La Mancha. Das Orchester beginnt einen elektrisierenden, frenetischen, fast wilden Rhythmus, der in der Intervention des Chores gipfelt. Die Windmühlenflügel drehen sich mit voller Kraft. Der Chor beschimpft den Ritter Don Quijote fast rasend: “Wohin gehst du, Träumer? Gegen wen willst du seit Tagesanbruch kämpfen? Gegen die Windmühlen? Deshalb bist du mit Schild und Lanze gerüstet, überzeugt, der beste Reiter zu sein, der je La Mancha durchquert hat. Aber dein Pferd ist müde und humpelt. Du bist ein geschlagener Kämpfer. Du bist ein Nichts.” - La llamada del Caballero (Die Fanfare des Ritters)
Man hört eine strahlende Fanfare. Die Trompeten kündigen Don Quijote’s Ankunft an. - Canción del alba (Lied der Morgendämmerung)
Der Chor besingt den Ritter und verkündet ebenfalls sein Eintreffen. Durch die weiten Ebenen von La Mancha reitet Don Quijote. Und er träumt. In seinen Träumen sehnt er sich stets nach Dulcinea. - Canto de Don Quijote (Don Quijotes’s Gesang)
Mit lyrischer Leidenschaft singt Don Quijote von seiner Liebe zu Dulcinea. Er träumt davon, dass sie seinen Namen ausspricht. Wenn sie dies machen würde, “wäre alles schöner, wäre alles reiner”. Er schildert seine Abenteuer auf den Feldern von Montiel, auf der Suche nach seiner Dame, die für ihn “seine Hoffnung und sein Schicksal” darstellt. Don Quijote erzählt in seinem Gesang, dass er die Buchstaben seines Namens über die Buchstaben des Namens seiner Dame geschrieben hat. “Wenn Dulcinea Don Quijote’s Namen ausspricht, wird sie ihn zum glücklichsten Ritter machen, den die Jahrhunderte je erblickten.” - Batalla de los molinos de viento (Kampf gegen die Windmühlen)
In einem kurzen Interludium beschreibt das Orchester Don Quijote’s Schlacht gegen die Windmühlen - Seguidilla
Im kraftvollen Rhythmus der Seguidilla Castellana kommentiert der Chor Don Quijote’s Sehnsucht, dass Dulcinea seinen Namen aussprechen und so erkennen möge, dass die Liebe des Ritters sie schön und edel gemacht hat.“Weder Zauberer noch Hexer, weder Edelmann noch Bauer, kein Mann der Welt schafft es, ihre Liebe zu erobern.” Don Quijote reitet über die Felder von Montiel, gefolgt von seinem Schildknappen. - Don Quijote y Sancho (Don Quijote und Sancho)
Don Quijote und Sancho streiten. Don Quijote möchte seinen Schildknappen davon überzeugen, auf die gleiche Art zu lieben, wie er selbst Dulcinea liebt. Sancho dagegen fühlt sich sehr glücklich mit seiner Teresa Panza und versichert ihm, dass diese ihn sehr gut verstehe und dass dies alles sei, was er brauche. Die Szene erhellt sich und Sancho besingt mit großen Lyrismus und Leidenschaft seine Liebe zu Teresa. - ¡Abracadabra!
Der Chor beschwört Dulcinea, zu erscheinen und den Namen Don Quijotes auszusprechen. Die rhythmische und lebendige Musik wird ruhiger und man hört ein Wiegenlied, das “den Mond von La Mancha schaukelt”. Der Chor fordert den Ritter auf, seine Augen nicht zu öffnen und den Weg seiner Träume fortzusetzen. - Canto de Dulcinea (Dulcinea’s Gesang)
Die Musik lädt dazu ein, den Tänzen und Spielen von Dulcinea und ihren Freundinnen auf den Feldern von La Mancha zu lauschen. Schließlich erscheint Dulcinea wie eine Vision. Sie hat die Aura einer Prinzessin, voller Liebe und Zärtlichkeit für Don Quijote. Sie singt davon, dass ihr Name “süß” ist, “dulce” – wie “Dulcinea” besagt. Dass ihr Name vom Grund eines Spiegels auftauchte, wie Don Quijote sie sah, verwandelt in die Dame eines edlen Ritters. Dulcinea erzählt weiter, dass ihr Name warm und zart ist, dass er von den Schlössern der Sonne und aus der Welt der Träume kommt. Sie ist die Prinzessin von Don Quijote’s Sehnsüchten und die einzige Herrin seiner Gedanken. Ihr Gesang endet mit “Don Quijote sei willkommen in meinem Königreich”. - Canto final (Schlussgesang)
Teresa Panza erscheint auf der Szene als Beweis ihrer Existenz und der Existenz der Realität. Don Quijote und Sancho Panza akzeptieren, dass die Realität existiert. Der Chor stimmt eine Hymne auf die Liebe und die Freiheit an und Dulcinea beendet das Stück, indem sie für Don Quijote ihre Worte “Sei willkommen in meinem Königreich” wiederholt.
Lorenzo Palomo
- Los molinos de viento (Die Windmühlen)
URAUFFÜHRUNG
Konzerthaus Berlin
15. Mai 2006
Sopran: Ainhoa Arteta
Alt: Cheri Rose Katz
Tenor: Burkhard Ulrich
Bass: Arutjun Kotchinian
Chor der Deutschen Oper Berlin
Orchester der Deutschen Oper Berlin
Dirigent: Miguel Angel Gómez Martínez
VERLAG
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